Donnerstag, 6. Oktober 2016

Eine Hopfenheißschale, bitte



 


(Ich weiß ich weiß: Der Wortwitz in der Überschrift ist eher plump, aber das Wort ist meine ureigenste Schöpfung. Daher lasst Milde walten.....)
Im vergangenen Jahr waren wir anlässlich der Verleihung des Deutschen Gartenbuchpreises auf Schloß Dennenlohe im beschaulichen Gunzenhausen in Mittelfranken, mitten im fränkischen Seenland. Idylle pur!


Die Gegend ist auch bekannt als eines der Hauptanbaugebiete für Hopfen. Immer wieder sieht man die meterhohen Gestelle, an denen das üppige Grün nur so wuchert. Wollte ich sofort auch haben, grins. Zurück in Berlin machten wir uns auf die Suche, aber in keinem Pflanzenmarkt fanden wir Hopfen. Von der Aussaat wird allerdings abgeraten, die Pflänzchen sind ein wenig sensibel. Also habe ich (tatsächlich) zum allerersten Mal Pflanzen im Internet bestellt, bei einem Spezialversand aus Oberbayern, nicht weit von Gunzenhausen entfernt. Die Pflanzen kamen gut verpackt, aber waren so dermaßen winzig, dass ich kaum glauben konnte dass sie später mal locker 4 meter lang würden.
Doch sie wuchsen nach anfänglichem Zögern recht schnell in die Höhe und problemlos auch waagerecht weiter.
Nun, Anfang Oktober, sind die weibliche Zapfen schon recht groß, etwa 3,5 cm lang. (Bei uns wächst die "Zwergsorte" Gimmli, die "nur" 4 meter groß wird und sich entsprechend gut für kleine Gärten und Kübelbepflanzung eignet.)



Bei der dann doch eher überschaubaren Menge war die Ernte per Hand kein Problem, die Zapfen wurden sorgsam abgezupft und an einem luftigen Ort zum Trocknen aufbewahrt.
Doch ich will nicht unter die Bierbrauer gehen, sondern möchte daraus einen Tee kochen. Dem Hopfen werden gar wundersame Heilkräfte zugesprochen: appetitanregend, verdauungsfördernd, und vor Allem beruhigend und schlaffördernd. Das liegt an den Gerb- und Bitterstoffen der weiblichen Hopfenzapfen sowie der enthaltenen ätherischen Öle.
Nur so nebenbei: Hopfen gehört zu den Hanfgewächsen, grins.....
Erwähnte ich schon den lateinischen Namen? Nein, schnell nachgeholt:
Humulus lupulus. Echt!!!!


Die reifen Zapfen wurden getrocknet, und die Blätter vorsichtig abgestreift. Da der Hopfen relativ bitter schmeckt mische ich ihn nun mit getrocknetem Salbeiblättern sowie meinem grandiosen selbstgemachten Hagebutten-Tee. Alles wird nochmal kurz in einem Sieb geschüttelt & gerüttelt, damit kleinste Faserteilchen und Staub entfernt werden können.



Für eine große Tasse Hopfenheißschale einen gehäuften TL der Mischung mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Wem es noch zu bitter ist der kann einen Löffel Honig hinzugeben.








Nett verpackt ist dieses Rund-Um-Wohlfühl-Teepaket natürlich auch ein ganz wunder- und liebevolles Mitbringsel.






























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http://stadtlandlebenslust.blogspot.de/2015/10/salbeitee-selber-machen.html

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